Der Waldmeister
Der Waldmeister wächst in lichten Buchenwäldern in Nord- und Mitteleuropa. Er ist auch in Südeuropa, der Türkei, dem Nordiran, in Sibirien, Zentralasien und Japan zu Hause.
Der Waldmeister gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceace). Er hat sehr feine, verzweigte Wurzeln, die flache Ausläufer bilden. Im Frühjahr treibt der Wurzelstock mehrere Pflanzen aus. Die Pflanzen werden bis zu 30 cm hoch.
An den senkrechten, vierkantigen Stängeln wachsen in mehreren Etagen Blätterquirle, die aus zahlreichen länglichen Blättern bestehen.
Im Mai entfalten sich weiße, kleine, sternförmige Blüten mit je vier Blütenblättern, die am oberen Ende der Pflanze blühen.
Der Waldmeister war bereits im Mittelalter als Küchen- und Heilkraut bekannt.
Im frischen Zustand duftet der Waldmeister kaum. Erst beim Vertrocknen des Krauts zerfällt Hydroxyzimtsäureglucosid und dabei entsteht Cumarin. Cumarin wirkt in geringer Dosierung beschwingend und hilft gegen Kopfschmerzen und Migräne. In größeren Mengen bewirkt es Kopfschmerzen und ist gesundheitsschädlich. Aus diesem Grund ist es zum Aromatisieren von Lebensmitteln in Deutschland nicht zugelassen. Den „richtigen“ Waldmeister-Geschmack kann man also nur erleben, wenn man sich das Kraut selber ins Haus holt. In fertigen Produkten ist nur künstliches Aroma enthalten.
Wirkung von Waldmeister
Der Waldmeister kann vor allem bei folgenden Beschwerden hilfreich sein:
- Kopfschmerzen und Migräne
- Schlaflosigkeit und Unruhe
- Stärkung der Blutgefässe, speziell der Venen
- Periodenkrämpfe
- wirkt stärkend auf Leber und Nieren
- geschwollene Füße
Die Blutgerinnung wird vom Cumarin vermindert, sodass das Blut besser fließt.
Meist wird er in Form von Tee oder Teemischungen zu sich genommen. Hierfür verwendet man das blühende Kraut.
Duftkissen
Da beim Waldmeister der Duft eine wichtige Wirkung ausübt, kann man ihn auch in Duftkissen einarbeiten.
Man kann den Waldmeister beispielsweise mit Steinklee, Salbei, Lavendel und anderen getrockneten Duftkräutern mischen. So ein Duftkissen eignet sich dazu, mit ins Bett genommen zu werden oder man kann es auch in den Kleiderschrank legen, um Motten fernzuhalten.
Waldmeister wurde früher Wöchnerinnen und ihrem Baby als Bettunterlage ins Bett gelegt, als Matratzen noch aus Stroh bestanden. Mit seinen beruhigenden und entkrampfenden Eigenschaften sollte es das Wohlbefinden von Mutter und Kind fördern.