Wie neu durch Fasten
Ich freue mich jedes Jahr auf meine Fasten-Zeit. Für mich ist Fasten wie einen Reset-Knopf zu drücken. Es geht dabei nicht, wie bei einer herkömmlichen Diät, vorrangig um Gewichtsabnahme, sondern um Entgiftung, Ausscheidung und Regeneration. Es ist eine Zeit, um meinen Körper von Ballast und Schadstoffen zu befreien und um danach wieder bewusster und gesünder zu leben und zu essen. Zudem ist die Fastenzeit auch dazu da, Einkehr zu halten, nach innen zu hören, Rücksicht auf den Körper und auch auf die Gefühle zu nehmen. Man kann sagen, beim Fasten steht die Reinigung des Körpers, der Seele und des Geistes im Mittelpunkt.
Fasten – ein evolutionsbiologisches Prinzip
Fasten gehört schon immer zur Natur. Tiere und Menschen aller Kulturen fasten, gewollt oder ungewollt. Es ist ein evolutionsbiologisches Prinzip. Immer gab es Zeiten der Fülle und Zeiten der Kargheit. In früheren Zeiten half uns das Fasten, Hungerphasen leistungsfähig fürs Jagen und Sammeln zu überstehen. Heute weiß man, dass es zudem im Körper heilsame Prozesse anstößt.
Zellreparatur und Autophagie – wissenschaftlich fundiert
Ein besonders spannender und wissenschaftlich belegter Effekt des Fastens ist die Autophagie, ein zellulärer Reinigungsprozess, der beschädigte oder alte Zellbestandteile abbaut und recycelt. Der japanische Zellbiologe Yoshinori Ōsumi wurde 2016 für seine Entdeckungen auf diesem Gebiet mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Diese Zellreparatur ist ein entscheidender Mechanismus, um die Gesundheit zu fördern: Die Zellen befreien sich von „Müll“ und nutzen die wiedergewonnenen Bausteine für Reparaturen. Dadurch können Alterungsprozesse verlangsamt und das Risiko für Erkrankungen wie Krebs oder neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer reduziert werden.
Der freiwillige Nahrungsentzug wirkt also nicht nur wie ein Verjüngungsprogramm, sondern fördert die Regeneration auf tiefster Ebene. Beim Fasten stellt der Körper schnell auf die Fettverbrennung um. Dabei werden nicht mehr Zucker, sondern sogenannte Ketone als Energiequelle genutzt. Dieser besondere Fasten-Stoffwechsel löst eine Kaskade biochemischer Reaktionen aus: Entzündungen werden gehemmt, der Blutdruck gesenkt, und sogar die Bildung neuer Nervenzellen aus Stammzellen wird angeregt. Erste wissenschaftliche Ergebnisse legen zudem nahe, dass beim Fasten bestimmte Alters- und Krebs-Gene in der Erbsubstanz ruhiggestellt werden können.
Fasten stärkt Körper und Geist
Auch auf den Geist hat Fasten einen positiven Effekt. Dazu sollte man aber auf Aktivitäten, die uns aufwühlen oder belasten, verzichten. Wer schon gefastet hat, kann bestätigen, dass es dünnhäutig macht. Wir reagieren sensibler auf alles. Deshalb ist es sinnvoll, in der Zeit des Fastens Termine und Verabredungen zu reduzieren. Auch den Konsum von Fernsehen und sozialen Medien sollten wir einschränken. Stattdessen sind Yoga, Meditation oder Autogenes Training zu empfehlen, um zur Ruhe zu kommen und das Bewusstsein für seine körperlichen und geistigen Bedürfnisse zu stärken. Ich führe in der Fastenzeit auch immer ein Tagebuch, um mir die Prozesse in mir bewusster zu machen. Auch die Tatsache, dass ich ohne Einschränkungen für einen gewissen Zeitraum mit nur wenigen Kalorien zurechtkomme, stärkt mein Vertrauen und mein Selbstbewusstsein.
Bewegung und die Wahl der Fastenart
Körperliche Betätigung tut beim Fasten immer gut. Zum einen wird nicht zu viel Muskelmasse abgebaut, zum anderen bleibt unser Kreislauf in Schwung. Wir sollten nur darauf achten, dass wir uns in dieser Zeit nicht zu viel zumuten.
Ich habe schon einige Male das Heilfasten nach Buchinger praktiziert, bei dem man überhaupt keine feste Nahrung zu sich nimmt. Vor ein paar Jahren habe ich das Basenfasten für mich entdeckt. Es ist nicht ganz so hart, lässt sich gegebenenfalls länger durchhalten und man beschäftigt sich schon während des Fastens mit einer gesunden Ernährungsweise. Zudem lassen sich Wildkräuter bei dieser Fastenart optimal integrieren.
Lust auf gemeinsames Fasten?
Wenn du Lust bekommen hast, gemeinsam mit mir in die faszinierende Welt des Fastens einzutauchen, dann schau doch mal bei meinen Kursen vorbei! Bei meinem Online-Kurs: „Basenfasten mit Wildkräutern“ verbinden wir eine sanfte Fastenart mit der Kraft der Natur – perfekt, um deinen Körper zu entlasten und neue Energie zu tanken.
Trotz seiner Heilwirkung ist Fasten nicht für alle gesund. So sollten Kinder und Jugendliche sowie Schwangere und Stillende auf keinen Fall auf Nahrung verzichten. Auch bestimmte körperliche und seelische Beeinträchtigungen verbieten das Fasten. Wer sich nicht sicher ist, ob er fasten darf, sollte unbedingt vorher einen Arzt fragen.