Weißt Du, was ein Mooncup ist?

… Nein? Ich bin auf jeden Fall erst vor kurzem darauf gestoßen. Der deutsche Name für Mooncup ist Menstruationstasse. Das Wort ist nicht so schön, erklärt aber schon eher, um was es sich handelt. Der Mooncup ist ein kleiner Becher aus medizinischem Silikon der, wie ein Tampon, in die Vagina eingeführt wird um dort das Menstruationsblut aufzufangen. Im Gegensatz zum Tampon ist der Mooncup aber wiederverwendbar. Er wird ausgespült und danach wieder eingesetzt. Ein Mooncup kann bis zu zehn Jahren verwendet werden.

Mir erzählte eine Freundin, die mehrere Jahre in England gelebt hatte vom Mooncup. Dort ist das Teil nämlich viel üblicher als hier. Ich habe mich entschlossen es mal auszuprobieren. Nachdem ich das nun getan habe, kann ich nur sagen: „Nie mehr Tampons.“

Die Vorteile des Mooncup bestehen für mich in folgenden Punkten:

  • Kein Müll
    Wenn man bedenkt, dass eine Frau in ihrem Leben durchschnittlich 11.000 Tampons oder Binden verwendet, kann man sich vorstellen, was das für einen Haufen Müll spart. Auch wenn man viel Outdoor unterwegs ist, und seine Hinterlassenschaft nicht in der Natur zurück lassen will, muß man nicht seine benutzten Hygieneartikel mit sich herumtragen. Man spült den Mooncup mit Wasser aus der Trinkflasche ab und setzt sie wieder ein.
  •  Auch nachts
    Der Mooncup kann, im Gegensatz zum Tampon, auch nachts eingesetzt werden. Das empfinde ich als großen Vorteil. Kein „Nebendran-laufen“ mehr. Und man fühlt sich am nächsten Morgen sauber.
  • Seltener wechseln
    Außerdem nimmt der Mooncup mehr Blut auf als ein Tampon. Deshalb reicht es, ihn alle 8 bis 12 Stunden auszuspülen. Auch das ist bei Outdooraktivitäten ein großer Vorteil.
  • Auch in der Sauna …
    ist der Mooncup unsichtbar.
  • Der Mooncup beeinflusst die Scheidenflora nicht
    Da der Mooncup das Menstruationsblut auffängt und nicht aufsaugt, trocknen die Schleimhäute nicht aus. Auch die Chemie, die das Tampon saugfähig macht, muss man nicht in den Körper einführen.
  • Interessant …
    … man sieht mal, wie viel Blut man wirklich verliert. Weniger als Ihr glaubt.

Und so wird der Mooncup benutzt
Man drückt den Becher zusammen, knickt ihn einmal der Länge nach um und führt ihn dann in die Scheide ein. Das Einsetzen braucht ein bisschen Übung. So wie das mit dem Tampon ja am Anfang auch war. In der Verpackung des Mooncup gibt es eine genaue Anleitung. Ein wichtiger Hinweis für mich war: jeder Mooncup hat am unteren Ende so etwas wie einen kleinen „Henkel“, der zum besseren Auffinden dient. Diesen „Henkel“ habe ich, abgeschnitten, der kann nämlich ganz schön stören. Auch das herausnehmen des Mooncup ist in der Anleitung beschrieben und eigentlich kein Problem. Nach dem Herausnehmen wird der Becher mit Wasser und etwas Seife abgespült und kann dann wieder eingesetzt werden. Nach jedem Zyklus wird der Becher drei Minuten ausgekocht und kann dann in einem Säckchen aufbewahrt werden.

Wo bekommt man den Mooncup?
Man bekommt den Mooncup in der Aphotheke, im Internet und inzwischen auch im Drogeriemarkt. Ich habe meinen im dm Markt bei den Tampons gefunden. Kosten: 16,- €.

Welche Größe?
Hier fand ich das mit der Größe etwas verwirrend. Es gibt S, M und L. Meine Freundin erzählte mir, dass es in England nur zwei Größen gibt. S für Frauen unter 30, die noch keine vaginale Geburt hatten, und L für Frauen über 30 und/oder nach einer vaginalen Geburt. Daran kann man sich halten.Wer nun Lust bekommen hat es auch mal mit einem Mooncup zu versuchen, nur zu. Ich kann es auf jeden Fall empfehlen.