Das Abenteuer vor der Haustür

Wenn man sich mit Umweltschutz beschäftigt, kommt man an der Frage der Erderwärmung durch CO²-Ausstoß nicht vorbei. Und wenn man sich mit CO²-Ausstoß befasst kommt man am Thema Fliegen nicht vorbei. Der Flugverkehr boomt und die daraus resultierenden CO²-Emissionen wachsen rasant. In Deutschland haben sie sich seit 1990 verdoppelt.

Natürlich kann man dafür zum großen Teil die Politik verantwortlich machen. Obwohl der Flugverkehr die Umwelt besonders stark mit Schadstoffen und Lärm belastet, ist er von jeglicher Energiesteuer befreit. Diese Ungleichbehandlung verzerrt den Wettbewerb zu Ungunsten von umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln, wie z.B. der Bahn, enorm. Wenn ein Flugticket von Frankfurt nach Hamburg nur den Bruchteil eines Bahntickets kostet, steigen viele natürlich lieber ins Flugzeug. Und das, obwohl Flüge auf Kurzstrecken die Umwelt proportional noch mehr belasten als Langstreckenflüge, weil beim Starten und Landen der Flugzeuge die meisten Schadstoffe ausgestoßen werden.

Aber abgesehen von einer politischen Schieflage, sollten wir uns auch alle selber an die Nase greifen. Die Erde, und somit auch die Atmosphäre, gehört allen Erdenbürgern zu gleichen Teilen, jenseits der Zahlungskraft. Deshalb sollte geregelt werden, wer sie wie sehr verändern darf. Der Deutsche Philosoph, Immanuel Kant, hat festgehalten, dass jeder sein Handeln danach ausrichten soll, ob es verallgemeinerbar ist. Dies ist beim Fliegen nicht der Fall. Die, global betrachtet, winzige fliegende Klasse nimmt sich das Vorrecht anders zu handeln, als es für alle geboten wäre. Mit einem Urlaubsflug nach Teneriffa wird das Klima ähnlich stark geschädigt wie durch ein Jahr Autofahren.  Wer unser Klima schützen will, und somit dazu beitragen möchte, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder auf dieser Erde noch gut leben können, der sollte auf das Fliegen weitestgehend verzichten.

Und jetzt genug mit dem Zeigefinger gewedelt. Denn die gute Nachricht ist: Es gibt so unendlich viel in der Nähe und zum Teil auch direkt vor unserer Haustür zu entdecken. Wir müssen nur achtsam sein und Augen und Herzen offen halten. Ein Vorteil vom „Abenteuer vor der Haustür“ ist, dass wir hier nicht nur Zuschauer sind. Hier können wir Projekte ins Leben rufen oder an Projekten teilnehmen. Man kann sich einbringen und mit gestalten. Ich fordere alle auf, aktiv zu werden, raus zu gehen, die Schönheit in der Nähe zu entdecken, sie zu genießen, zu schützen und zu gestalten. Warum in die Ferne schweifen …

Ich freue mich über Ideen, Hinweise und Links zu weiteren Abenteuern: info@gruen-kraft.com

Links für „Abenteuer vor der Haustür“:

http://nabu-seeheim.de/naju-seeheim/

http://thereallifeguys.de/